Trend zu günstigeren Büroflächen hält an
EHL-Büromarktbericht: Schwaches erstes Quartal mit wenig Großvermietungen, aber "positive Aussichten"
Der Wiener Büromarkt startete schwach ins heurige Jahr, die Vermietungsleistung von nur 37.000 m² bedeutet einen Rückgang um rund zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung sei mit der sehr geringen Nachfrage in den Jahren 2008 und 2009 zu erklären, heißt es im aktuellen Büromarktbericht von EHL Immobilien. "Daraus resultiert mit einer gewissen Zeitverzögerung nun eine niedrige Zahl von Neuvermietungen", und davon seien insbesondere Großvermietungen mit mehr als 1.000 m² und Flächen im oberen Preissegment betroffen. Der Löwenanteil entfiel deshalb im 1. Quartal auf kleinere Abschlüsse zwischen 200 und 700 m².
EHL-Geschäftsführer Michael Ehlmaier sieht aber erste Erholungstendenzen: "Die Suchanfragen für Flächen aller Größenklassen sind in diesem Quartal erstmals seit drei Jahren wieder signifikant gestiegen, was als klares Signal gewertet werden kann, dass der Markt die Talsohle durchschritten hat und die Vermietungszahlen im weiteren Jahresverlauf kontinuierlich steigen werden." Die anziehende Nachfrage werde sich bereits in kurzer Zeit in steigenden Vermietungszahlen niederschlagen, erwartet Ehlmaier. In den kommenden 6 bis 18 Monaten werde das Transaktionsvolumen deutlich ansteigen und auch die Aussichten für die kommenden Monate werden positiv gesehen. "Insgesamt ist für 2010 daher trotz des schwachen 1. Quartals mit einer stabilen Vermietungsleistung von rund 220.000 m² zu rechnen." Bereits für 2011 und 2012 erwartet Ehlmaier signifikante Zuwächse.
Preisbewusste Unternehmen
Im 1. Quartal 2010 machten Vermietungen, bei denen eine Quadratmetermiete von mehr als 20 Euro erzielt wurden, nur rund drei Prozent der Gesamtvermietungsleistung aus. "Die Unternehmen sind äußerst preisbewusst", so Ehlmaier. "Repräsentatives Ambiente und prestigeträchtige Lage spielen bei Standortentscheidungen derzeit nur eine sehr untergeordnete Rolle. Was zählt, sind Kostensenkung, Flächeneffizienz, gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und/oder an das hochrangige Straßennetz sowie niedrige Betriebskosten." Dieser Trend zum mittleren Preissegment werde tendenziell anhalten. Profitieren würden von diesem Trend moderne und effiziente Neubauprojekte wie "Biz Zwei" (2. Bezirk), "Marxbox" (3. Bezirk), "Cityspace" (6. Bezirk) und "Euro Plaza" (12. Bezirk), die sich hohen Mieterzuspruchs erfreuten.
Im ersten Halbjahr ist eine Fertigstellung von nur rund 90.000 m² an Neufläche zu erwarten - ein neuer Tiefsstand, so Ehlmaier. Auch im Gesamtjahr werde die Flächenproduktion maximal 185.000 m² erreichen. "Daher wird es trotz der stagnierenden Nachfrage weder steigende Leerstände noch fallende Durchschnittsmieten geben. Gegen Jahresende erwarten wir sogar erstmals seit 3 Jahren eine unter 6% sinkende Leerstandsrate - ein im internationalen Vergleich gesehen sehr guter und stabiler Wert", meint Ehlmaier abschließend. (red)